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Hexenhaus Interview
Behind the Scenes

„Unsere Zusammenarbeit hat von Beginn an gematcht!“

April 2024

Das Hexenhaus Espelkamp zählt zu den ersten und ältesten Kunden unserer Agentur. Anfang Dezember 2023 hat Elke Schmidt-Sawatzki den Staffelstab nach 40 Jahren in der Hexenhaus-Geschäftsführung in jüngere Hände übergeben. Flowconcept-Gründerin Gabriele Greenlee hat den Markenführung über zwei Jahrzehnte lang eng begleitet. Kurz vor der offiziellen Verabschiedung haben sich beide virtuell getroffen, um die bewegten Zeiten Revue passieren zu lassen. Ein Gespräch über die Anfänge im Gewaltschutz, über die innere Haltung und den gelungenen Aufbau der Marke Hexenhaus.

Gabriele Greenlee: Unser erster Kontakt fand im Anschluss an die Verabschiedung des Gewaltschutzgesetzes statt. Das war 2002. Als Agentur erhielten wir den Auftrag, gemeinsam mit der Fraueninfrastruktur in Nordrhein-Westfalen eine Fachtagung zu organisieren, um über das neue Gesetz aufzuklären. Ich erinnere mich noch genau an das Auftaktmeeting mit den Vertreterinnen der Organisationen und Verbände.

Elke Schmidt-Sawatzki: Ja, es war nicht einfach, alle Interessen unter einen Hut zu bringen. Da waren viel Geschick und Moderationsarbeit notwendig, um uns wortgewandte Frauen strukturiert zu führen. Schließlich ging es damals auch noch viel um Selbstfindungsprozesse in der Frauenbewegung. Was mir gleich aufgefallen: Gabi Greenlee gelang es, sehr sachlich und konstruktiv an die Erarbeitung des Konzeptes heranzugehen. Immer mit dem Blick auf ein gutes Ergebnis, aber auch mit viel Verständnis für den Entwicklungsprozess dahin. In der Folge ist etwas völlig Neues entstanden, nämlich ein gemeinsamer professioneller Auftritt.

Gabriele Greenlee: Ja, wir haben in Bochum einen beeindruckenden Fachtag auf die Beine gestellt. Als Agentur ist es gelungen, uns im Bereich der Frauenarbeit und des Gewaltschutzes nachhaltig zu profilieren. Darüber hinaus sind viele intensive Beziehungen entstanden. Eine davon ist bis heute die Kundenbeziehung zum Hexenhaus, die nicht nur geschäftlich, sondern auch auf persönlicher Ebene im Laufe der Jahre immer weiter gewachsen ist.

Elke Schmidt-Sawatzki: Mir hat die Arbeit der Agentur damals sehr gut gefallen. Das war der Anlass, sich auch für das Hexenhaus mit einem professionellen Erscheinungsbild auseinanderzusetzen. Wobei es gar nicht so einfach war, Verständnis dafür in meinem Team zu finden. Ich musste schon viel Überzeugungsarbeit leisten, um zu erklären, dass die Zeit der zusammengebastelten Flyer vorbei ist (lacht.) Immer wieder habe ich betont, dass ein professionelles Erscheinungsbild kein rausgeschmissenes Geld ist, sondern eine Visitenkarte, um unser Profil wirksam nach außen zu tragen.

Gabriele Greenlee: Wir haben im intensiven Austausch ein einzigartiges Markenbild entwickelt, indem wir uns lebhaft über Inhalte ausgetauscht haben. Dabei haben wir sehr von unserer Haltung profitiert, die in vielen Positionen deckungsgleich ist. Daraus ist eine wertschätzende und beiderseits von Respekt getragene Zusammenarbeit entstanden. Wir konnten uns offen über Budgets austauschen und aus den verfügbaren Mitteln das Beste rausholen. Elke war immer klar in ihrer Kommunikation.

Magazin Hexenhaus

Elke Schmidt-Sawatzki: Ich habe von diesem persönlichen Austausch und der Co-Kreativität sehr profitiert, vielen Dank dafür! Die Auseinandersetzungen haben mich sicherer gemacht, die Marke Hexenhaus selbstbewusst sowohl nach innen als auch nach außen zu tragen. Dazu muss man wissen, dass wir mit dem Namen anfangs durchaus gehadert haben. Letztlich hat aber die Öffentlichkeitsarbeit hat dazu geführt, dass das Hexenhaus weit über unsere regionalen Grenzen hinaus bekannt ist.

Gabriele Greenlee: Es war ein langer, spannender Prozess. Anfangs waren Worte wie Marke, Werbung oder Vertrieb in der Frauenbewegung komplett verpönt, zu groß war die Angst vor einer Verurteilung. Doch das hat sich langsam gewandelt. Und so ist es uns über viele Jahre hin gelungen, eine professionelle Markenführung zu etablieren. Ich habe Elke immer wieder auch davon überzeugen können, sich auf neue Medien einzulassen und einen Schritt weiterzugehen und sage an dieser Stelle danke für deine Offenheit, etwas Neues zu wagen.

Elke Schmidt-Sawatzki: Das ist ein gutes Stichwort. Denn für mich bedeutet Stillstand Rückschritt. Das gilt auch für die Frauenbewegung. Unsere Generation musste in den 70er Jahren in den Kampfmodus. Heute sind viele Errungenschaften eine Selbstverständlichkeit und die Rolle junger Frauen deutlich komfortabler. Doch die Ereignisse zeigen, dass nichts selbstverständlich ist. In unserer täglichen Arbeit sehen wir eine wachsende Verelendung und Vereinsamung, zudem beobachten wir ein großes Bildungsproblem. Junge Frauen haben keinen Schulabschluss und keine Vorstellung, wie sie sich finanziell unabhängig machen können. Frauenrechte dürfen sich jedoch nicht zurück entwickeln und ich wünsche mir, dass die junge Generation wieder den Mut und die Einsicht hat, dafür einzustehen und zu kämpfen.

Gabriele Greenlee: Da hast du Recht. Es bleibt wichtig, über Feminismus zu reden. Die Herausforderung ist auch in Zukunft, Frauen mehr Sichtbarkeit und Wahrnehmung zu geben. Dazu braucht es professionelle Strategien und Kommunikationskonzepte. Deshalb wünsche ich mir sehr, dass unsere gesellschaftspolitische Arbeit genau so weitergeht.

Elke Schmidt-Sawatzki: Das hoffe ich auch sehr, aber natürlich wird es anders werden!

Die Früchte der Zusammenarbeit

Eines der größten Projekte, dass flowconcept und das Hexenhaus Espelkamp zusammen gemeistert haben, ist die Entwicklung einer neuen Dachmarke. Mehr dazu erfährst du auf der folgenden Projektseite:

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