Online-Portal für cara.nrw
Kompetenzen
Besserer Schutz für Sexarbeitende
Das Internetportal www.cara.nrw bietet Prostituierten Informationen und Online-Beratungshilfen an. Ratsuchende erhalten auf der Website rund um die Uhr Aufklärung und schnelle Hilfe, wenn es darum geht, die richtigen Ansprechpersonen zu finden. Alle relevanten Infos sind unter den fünf wichtigsten Themenbereichen “Gesundheit”, “Finanzen”, “Wohnen”, “Recht” und “Arbeit” zusammengefasst.
Die technische Umsetzung basiert auf dem Landes-Content-Management-System nrwGOV mit einem individuell auf die speziellen Anforderungen angepassten Template. Die Internetseite steht in elf Sprachen sowie zusätzlich in Leichter Sprache zur Verfügung.
Individuell durch smarte Vorauswahl
Für eine individualisierte, niederschwellige Ausgabe der Inhalte erfolgt beim Erstaufruf von cara.nrw zunächst eine vorgeschaltete Abfrage zu Sprache, Geschlecht und Muttersprache der ratsuchenden Person. So wird von Beginn an sichergestellt, dass die Informationen auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt sind. Alle Informationen wurden in Rumänisch, Bulgarisch, Ungarisch, Türkisch, Spanisch, Englisch, Französisch, Hocharabisch, Chinesisch und Thailändisch übersetzt. Die Abfrage dient gleichzeitig dazu, die passenden Ansprechpersonen für die Kontaktaufnahme zur Landeskoordinierungsstelle zu selektieren.
Zudem wurde ein individueller Workflow für die Beratungsanfragen konzipiert. Die Datenbank für Beratungsangebote kann gefiltert werden und so die passende Beratungsstelle für Ratsuchende ausgeben. Für diese Servicefunktion erfolgte eine Einbindung der Kartendienste von IT.NRW.
Benutzerführung und Features
Bei der Analyse der Zielgruppe sind wir davon ausgegangen, dass nahezu alle Website-Besuchenden über das Smartphone auf das Online-Portal kommen. Deshalb orientiert sich die responsive Benutzerführung an UI/UX-Konventionen, die viele aus der Bedienung von Touch-Interfaces gewohnt sind. Die Navigation wird in einer Bottom-Bar abgedeckt. Große, klare Schaltflächen führen die User und Userinnen auf kurzen, direkten Wegen zum Ziel.
Der Einstieg in die Website erfolgt durch ein an native Apps angelegtes Onboarding, in dem innerhalb von nur wenigen Sekunden alle Interaktionsmuster der Seite einmal ausgeführt werden, ohne dafür ein Tutorial zu benötigen oder Nutzende den Lernprozess überhaupt bewusst zu machen.
„Neben den technischen Anforderungen muss ein Screendesign auch die Bedürfnisse der Zielgruppe berücksichtigen. Wenn das Onlineportal Sexarbeitende aus verschiedenen Herkunftsländern ansprechen will, müssen die Elemente wie Navigation und Bedienflächen anders gestaltet werden, als wenn Personen im Alter 50plus angesprochen werden sollen."
Bilder mit Ausdruck. Ohne Voyeurismus.
Zu den Aufgaben der Agentur gehörte auch die Entwicklung des Screendesigns, also der visuellen Identität, die die Zielgruppe anspricht. In diesem Projekt spielte dieser Aspekt eine herausragende Rolle. Sexarbeitende sollten sich durch Bild- und Farbsprache verstanden oder repräsentiert fühlen. Stück für Stück wurde die visuelle Wirkung des Themas entfaltet, in der sich nun das gesamte Webdesign bewegt. Ziel war es, eine Bildsprache zu finden, die die Lebensrealität der Nutzenden abbildet, ohne explizit oder voyeuristisch zu werden. Dafür stehen knallige Farben, organische Formen und Farbverläufe in Text und Buttons.
Auf einen Blick
Zusammenarbeit mit d-NRW AöR
30.000 Sexarbeitende in NRW
Individuelle Nutzerführung
In zwölf Sprachen
Projekttechnologien
Livegang
Noch Fragen zum Projekt?
Agenturluft bei flowconcept schnupperte Luisa bereits nach ihrem Bachelor in Kommunikationswissenschaft. Der Master Communication Science führte sie jedoch zwischenzeitlich nach Amsterdam. Zurück in München, betreut sie als Projektmanagerin namhafte Agenturkunden im Bereich der klassischen und digitalen Kommunikation.